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Nachanalyse: Hertha BSC – Borussia Mönchengladbach 2:2

Die Geschichte des Spiels Hertha BSC – Borussia Mönchengladbach ist relativ schnell erzählt. Die Borussia war durch die frühe rote Karte von Yann Sommer gezwungen ihren Matchplan über Bord zu werfen. Die Borussia wich vom ursprünglichen 3-4-3 weg und ging in ein 4-4-1 über. Wendt war das Systemopfer, welches für Torwart Tobias Sippel weichen musste.

Borussias Grundordnung im 4-4-1:

Die Berliner spielten wie gewohnt und ebenfalls wie die Borussia zu den Anfangsminuten im 3-4-3:

Spieldaten:

Ballbesitz: 62% – 38%
Passquote: 86% – 78%
Zweikampfquote: 54% – 46%
Laufleistung: 114 km – 107 km
Schüsse: 23 (7 auf das Tor) – 7 (4)
xGoals: 1.42 – 1,25 (Der Elfmeter wird mit 0,77 einberechnet)

Die Borussia musste ihren Matchplan durch die frühe Unterzahl ändern und hat dies von der Grundordnung vom 3-4-3 in ein 4-4-1 getan. Auch die letzte Verteidigungshöhe wurde deutlich tiefer positioniert. Die Fohlen waren bedacht hinten kompakt zu stehen und im Rücken der Berliner Flügelverteidiger (Zeefuik und Mittelstädt) zu kontern, das auch beim 1:1 Ausgleichstreffer von Alassane Plea gelang.

Zuvor geriet die Borussia in Rückstand, dass durch ein unglücklich abgefälschtes Tor von Ascacibar entstand. Die Borussia stand tief, man bekam leider nicht genügend Druck auf den Torschützen. Das die Aktion dennoch sehr ungefährlich erschien und der Ball nur dank der Fußspitze von Christoph Kramer den Weg ins Tor fand, ist bitter.

Man hatte dennoch den Eindruck, dass die Berliner nach der Führung und der Überzahl ein wenig überfordert waren. Trainer Dardei sprach im Interview davon, dass er ein Kopfproblem seiner Mannschaft sah. Die Borussia nutzte das gut aus, man konnte Nadelstiche setzen.

So entstand durch ein schnelles Kombinationsspiel im Zentrum zwischen Stindl, Kramer und Thuram die Möglichkeit, den Ball hinter dem Rücken des ballnahen Flügelverteidigers Mittelstädt zu spielen. Der Ball wurde durch einen versuchten Ballabfang des Berliners noch entscheidend beeinflusst, der dafür sorgte, dass Plea direkt auf das Tor zulaufen und den Treffer verwandeln konnte.

Beim Führungstreffer des Kapitäns Lars Stindl konnte die Borussia zuvor aufspielen und ihr vertikales und gleichzeitig tiefgängiges Spiel unter Beweis stellen.
Plea und Stindl sorgten durch das Ein-Kontakt-Spiel und Freilaufbewegungen dafür, dass sie nicht greifbar sind.

Marcus Thuram erkannte die Tiefe und startete im richtigen Timing, Plea steckte den Ball sauber durch. Wie beinahe gewohnt, holte Tikus den Elfmeter raus, den Lars Stindl souverän verwandelte.

Drei Halbzeitwechsel von Pal Dardei sorgten für mehr Durchschlagskraft und Strafraumbesetzung

Pal Dardei wechselte zur Halbzeit drei Mal. Für Dodi Lukebakio, Maximilian Mittelstädt und Deyovaisio Zeefuik kamen Krzysztof Piatek, Marvin Plattenhardt und Nemanja Radonjic rein. Die Hertha wollte von nun an noch offensiver spielen und hatten mit zwei klassischen Strafraumstürmern die Boxbesetzung verschärft.

Der Ausgleichstreffer der Berliner fiel leider sehr früh in der 2. Halbzeit. In der 49. Spielminute war die Borussia unaufmerksam und hat es leider verpasst aktiv zu werden.
Die Borussia verteidigte die Ecke von Hertha, versäumte es allerdings rauszuschieben und Druck auf den ballführenden zu erzeugen.

Im Bilde zu sehen ist, wie Ascacibar sehr viel Raum vor sich hat. Kramer und Neuhaus stehen zu tief und verpassten den Moment des Pressings, sodass der Berliner zum Torschuss ansetzen konnte.
Der Abpraller von Sippel erreichte Cunha, der den Ball scharf reinbrachte und Cordoba als Torschützen fand.

Borussia verteidigte sauber zu Ende, hatte aber zu wenig Entlastung

Nachdem 2:2 in der 49. Spielminute wurde die Hertha selbstverständlich mutiger und hatte das Momentum ein wenig auf der eigener Seite. Hertha BSC hatte das Spiel in der Hand und liefen an, aber die Borussia verteidigte sauber und ließ kaum was zu.
Gegen Ende des Spiels merkte man, dass die Hertha mehr aufmachte und das Spiel unbedingt gewinnen wollte. Die eine oder andere Konterchance gab es für die Fohlenelf, leider passte oftmals der letzte Pass nicht. Die unterlegene personelle Anzahl im letzten Angriffsdrittel merkte man der Borussia natürlich an.
Die Borussia wehrte sich in Unterzahl und brachte den Punkt auch verdient zurück nach Mönchengladbach. Es bleibt weiter spannend und alles offen um Platz 7 und 6.

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