Eine Taktikanalyse über Jordan Beyer & Matthias Ginter und dessen diagonal-wegspielenden Pässe im Aufbauspiel der 3er-Kette im Auswärtsspiel in Wolfsburg, die Adi Hütter gerne spielen lässt.
Adi Hütter sieht diese Pässe gerne und lässt diesen Spielzug immer und immer wieder trainieren. Der diagonale eröffnende Pass lebt von den Laufwegen der anderen vorderen Mitspieler, um Passfenster zu öffnen. Dafür lieferte Matthias Ginter ein Beispiel in der 47. Spielminute:
Aufbau über Sommer, Wolfsburg presste und lenkte die Fohlenelf auf ihre rechte Angriffsseite.
Ginter erkannte die Situation, machte das Spiel – bis fast zur Seitenlinie – breit. Dadurch hatte Weghorst einen langen Zustellungsweg, den er nicht schließen konnte.

Mit Ball machte Ginter paar Meter, zwang den Gegner zu einer Reaktion im Anlaufen.
Wichtig hierbei war, dass Embolo entgegen kam und somit seinen Gegenspieler mitzog, um Räume hinter dem zu bekommen.

Stindl löste sich, kam ebenfalls einen Schritt entgegen und bot sich somit für die diagonale Anspielstation an. Wichtig hierbei, wie Scally bereits vor dem Zuspiel von Ginter, den Laufweg startete, um dann von Stindl eingesetzt werden zu können. Trainingsarbeit lohnt sich!

Der Vorteil von diagonalen Pässen ist dieser, dass der Pass entgegen der Verschieberichtung der gegnerischen Kette gespielt wird, sodass die Schnittstellen im Moment des Passes, besetzt werden können.
Erneutes Beispiel Matthias Ginter:
Im ersten Screen ist zu sehen, wie Guilavogui mannorientiert gegen Stindl spielte. Der eben beschriebene Vorgang trat ein: Ginter legte sich den Ball zurecht, Wolfsburg verschob zur Ballseite, so auch Guilavogui. Stindl setzte sich ab, schaffte diagonale Anspielstation. 6 Wolfsburger wurden durch diese Aktion überspielt.



Mit diagonal-eröffnenden Pässen ist es ebenso möglich, direkte Konter einzuleiten. Dazu lieferte Jordan Beyer eine Szene:
Nach einer Flanke klärte Beyer den Ball nach vorne, Stindl kam an den Ball. Der 21 Jahre alte Innenverteidiger sah, dass Stindl von zwei Gegenspielern gepresst wurde, bot sich für den Rückpass an. Nach Ballannahme den direkten Blick nach vorne, Hütter möchte vertikalen, schnellen Fußball sehen.



Ein diagonal-weggespielter Ball zu Hofmann, der mit einer sauberen Ballannahme einen gefährlichen Konter, hätte fahren können.

Neben dem häufig gesuchten langen Ball aus der 3er-Kette (Embolo als Zielspieler), möchte Hütter, wenn der Gegner presst und trotzdem kurz raus gespielt werden soll, dass sich diagonale Passfenster ergeben, da dieses – wie vorhin erwähnt – ein gutes Mittel sind, um die Ketten des Gegners zu brechen.
*Alle Abbildungen von der Scoutingplattform „Wyscout“ und von @BorussiaExpl erstellt.