Die wöchentliche Spieltags-Vorschau zu #WOBBMG


Ihr habt keine Zeit euch die ganze Pressekonferenz reinzuziehen oder seitenlange Analysen (hier kommt ihr zur vollständigen Gegneranalyse von Deniz) zu lesen? Dann seid Ihr hier genau richtig! Auch in dieser Woche servieren wir euch beim „Anschwitzen“ vor dem Spiel eine Zusammenfassung der Pressekonferenz und die wichtigsten Punkte der taktischen Analyse!
Pressekonferenz (13.10.22): Was war los?
Daniel Farke äußerte sich im Gespräch mit den Journalist:innen zum:
Personal:
- Itakura, Neuhaus, Wolf fallen unverändert langfristig aus
- Neue Fragezeichen: Bei Kone sieht es wieder sehr gut aus. Relativ sicher sollte auch Joe Scally wieder dabei sein. Großes Fragezeichen hinter Chris Kramer – bisher noch nicht wieder im Training. Sieht nicht gut aus. Wird sehr eng.
Zur Aufgabe am Samstag und zum Gegner:
- Borussia ist sehr respektvoll, erwartet eine richtig schwierige Aufgabe, Wolfsburg hat einen sehr gut besetzten Kader und einen sehr erfahrenen Trainer
- Der schlechte Start hat Wolfsburgs Sinne geschärft, der VfL könnte daher ein besonders schwerer Gegner werden
- Mannschaften von Niko Kovac sind immer fit und haben eine hohe Lauf- und Zweikampforientierung
- Sehr kompakte und disziplinierte Spielweise
- Wolfsburg hat sich zuletzt in den Ergebnissen stabilisiert
- Spiele nach Highlights wie dem Derbysieg sind oft die Schwierigsten
- Die aktuelle Situation ist eine andere als vor dem Bremen-Spiel, dort hat die Länderspielpause Borussias Vorbereitungen erheblich erschwert
- Farke hat ein gutes Bauchgefühl, die Mannschaft hat gut und fokussiert trainiert; eine Garantie gibt es natürlich nie
- Eine Startphase wie in Bremen kann man sich nicht mehr erlauben
Über Englische Wochen/Belastung und mögliche Rotationen:
- Englische Wochen und enge Terminkalender ist Farke aus England gewohnt; die Spieler sind Profis und können 3 Spiele in 7 Tagen bei passender Trainingsgestaltung verkraften ´
- In diesen Phasen oft mehr Training im Videoraum als auf dem Platz; man kann dann weniger Belastung auf dem Platz einstreuen – davon sind aber auch die Gegner betroffen
- Thema Belastung sollte nicht überdramatisiert werden
- Rotations- und Schonungsgedanken sind in dieser Phase kein bestimmendes Thema
- in jedem Spiel soll die beste Elf auf dem Platz stehen
Über die Auswärtsbilanz:
- Borussia ist auswärts in den Leistungen bislang sehr stabil, einzig der Beginn in Bremen fällt ab
- Heim- und Auswärtsspiele sollten nicht zu stark differenziert werden – das Spiel bleibt das Gleiche
- Es bestehen alle Chancen, auch in Wolfsburg wieder auswärts zu punkten
Julian Weigl und Borussias Passspiel:
- Julian Weigl ist überragend in seiner Passauswahl und -qualität, exzellentes Gespür für Passfenster und Spieldynamiken
- Auch Rückpasse, Querpässe oder Verlagerungen können sinnvolle Mittel sein
BE-Analyse: Darauf kommt es an!
- Basics gegen basic Fußball
Niko Kovač gehörte noch nie zu Feingeistern unter den Trainer. Dass er bei Wolfsburg aber auf und neben dem Platz so oldschool agieren würde, überrascht dann doch. Seine Mannschaft agiert mit und gegen Ball äußerst konservativ.
Viel hängt „spielerisch“ an den Wolfsburger Spitzen, die nicht nur von Keeper Casteels, sondern auch von den Außenverteidigern direkt tief gesucht werden und die Bälle sichern sollen. Mit Nmecha wird Wolfsburg wieder auf einen Stürmer zurückgreifen, der für diese Art des Spiels durchaus gebaut ist und Borussias Defensive in viele Zweikämpfe verwickeln wird. Auch die auf zweite Bälle spekulierenden Wimmer und Marmoush und natürlich vor allem „Sympathieträger“ Maxi Arnold suchen gerne den Körperkontakt und werden versuchen Borussias Verteidiger zu binden, um auf den Außen Räume für Baku und Otavio zu schaffen.
Auf diese „Drecksarbeit“ wird sich die Mannschaft von Daniel Farke einlassen müssen. Wenn sie dazu bereit ist, wird ihre fußballerische Überlegenheit früher oder später zum Tragen kommen. Auch zeigen sich die Spieler in Borussias Viererkette zuletzt in so guter Form, dass man ihnen zutrauen kann, mit einer positiven Zweikampfbilanz vom Platz zu gehen.
- Die Mitte finden
Gegen Köln hat Borussia im Vergleich zum Bremenspiel den nächsten Schritt gemacht und sich nicht von einer hochanlaufenden Mannschaft irritieren lassen. Durch die permanente Verlagerung über Friedrich, Sommer und Elvedi hat man den Kölnern den Mut genommen und Lücken provoziert.
Gegen die Wolfsburger, die ebenfalls hoch attackieren und auf dem Platz die Mannorientierung suchen, werden genau diese Prinzipien wieder wichtig sein. Man muss sich darauf einstellen, dass vor allem die Wolfsburger Außen hochschieben und sich die Mannschaft gegen den Ball insgesamt stark auf eine Seite konzentriert. Dabei sind die Abläufe bisher aber sehr unsauber und deutlich weniger eingespielt als es bei Teams wie Bremen oder Köln der Fall ist.
Wenn Borussia sich also nicht vom oft wilden Kovačschen Pressing irritieren lässt, werden sich vor allem im Zentrum Lücken auftun, die Spieler wie Weigl, Koné, Stindl und Pleá perfekt bespielen können. Auch Ramy Bensebaini hat alle Chancen wieder zum entscheidenden Faktor zu werden, bieten sich gegen Wolfsburg doch immer wieder Möglichkeiten ins Zentrum anzudribbeln, um dort für Überladungen zu sorgen und kreativ zu werden.