Am Freitagabend spielt Borussia zuhause gegen Stuttgart. Was Trainer Daniel Farke und Sportdirektor Roland Virkus auf der Pressekonferenz gesagt haben und worauf Borussia sich gegen Stuttgart einstellen muss, erfahrt ihr wie immer hier.
Farke:
- Langezitverletzte (Wolf, Itakura, Neuhaus) nicht einsatzfähig, Bensebaini dabei, Elvedi 50/50, Koné und Hofmann zurück, Lainer noch im Trainingsrückstand, Sommer nicht dabei
- Momentum in der Bundesliga verloren, kämpfen, um es jetzt wieder zurückzuholen
Virkus:
- Bewertung der Vertragssituation von Spielern, die schon lange da sind ist schwer, man muss Struktur und Qualität im Auge behalten
Farke:
- Jeder Club muss mit seinen Möglichkeiten arbeiten, wollen das Beste daraus machen
- Hannes Wolf ist auf guten Weg in der Reha
- Müdigkeit wird nicht thematisiert im Team
Virkus:
- Kein Angebot von Dortmund für Bensebaini, man möchte mit Kramer verlängern, Sommer-Verlängerung ist noch nicht so nah, wie berichtet, Gosens kein Thema
Farke:
- VfB Stuttgart befindet sich im Aufwind
- Hinten raus gegen Union zu wenig zwischen den Linien agiert
- Ngoumou hat noch Luft nach oben, sind aber zufrieden mit der Entwicklung
- Ballbesitz und Pressing geht Hand in Hand
- Tobi Sippel ist selbstkritisch genug, wird wieder gute Leistungen bringen
Virkus:
- Man muss niemanden abgeben, jedoch sieht man die finanzielle Realität
- Nach 2,3 Transferperioden sollte das ziel sein, wieder oben anzugreifen, Erwartungen sind höher als die Realität
Spieltaktische Kurzanalyse- Worauf kommt es an?
Der VFB Stuttgart gewann wettbewerbsübergreifend 3 seiner letzten 4 Pflichtspiele. Die Gegner waren mit Augsburg, Bochum und Bielefeld (DFB-Pokal) bei allem Respekt nicht die härtesten Brocken und dennoch spielte der VFB sich in allen Partien einige Chancen heraus und tankte ordentlich Selbstvertrauen.
Zumeist wurde hierbei im 4-4-2 agiert, ähnlich wie es Borussia gegen den Ball auch versucht. Die Angriffsvorträge der Schwaben variierten jedoch im Vergleich zur letzten Spielzeit, als das Mittel der Wahl oft eine Flanke von Sosa auf Kalajdzic war, zuletzt mehr und mehr. So kam der VFB nicht mehr ausschließlich über den starken Linksverteidiger, sondern versuchte es auch immer wieder mit direktem Vertikalspiel durchs Zentrum oder über den rechten Flügel mit Silas in 1 vs 1 Duellen.
Wo ist der VFB verwundbar?
Die vergangenen Partien unter der Leitung von Interimstrainer Michael Wimmer waren besonders in den Heimspielen geprägt von variablem Offensivspiel, aber zeigten auch eklatante Schwächen beim VFB auf.
So hatten sie häufig Probleme mit variablem Positionspiel beim Gegner und auch die Abstimmung in der Innenverteidigung zwischen Zagadou und Ito war nicht immer optimal.
Borussia muss es gelingen, aus dem eigenen Ballbesitz heraus eine gute Dynamik ins Spiel zu bekommen, durch tiefe Läufe hinter die Kette auf den Außenpositionen, als auch eine gute Besetzung zwischen den Linien. Besonders Stindl und Hofmann- sofern Kandidat für die Startelf- werden hier gefragt sein. Darüber hinaus ist es eminent wichtig, dass Borussia mutiges, direktes Vertikalspiel nicht scheut und Marcus Thuram immer wieder freigespielt bekommt, da er im direkten Duell mit den Innenverteidiger den Vorteil auf seiner Seite hat, sowohl im Tempoaspekt als auch in der körperlichen Überlegenheit.
Mit Stuttgart empfängt die Fohlenelf ein Team, welches selten Fouls begeht, durchschnittlich 9,05 (drittwenigsten der Liga), wodurch der Spielrhytmus im eigenen Ballbesitz der Fohlen nicht allzu häufig gebrochen werden dürfte. Geduld und gute Zwischenlinienbesetzung wird mal wieder, wie so oft, wichtig sein.
Was gilt es zu verhindern?
Stuttgart war zuletzt extrem gefährlich nach eigenen Standards, obwohl sie im Verteidigen dieser nicht so stark sind. Mit Guirassy und Pfeiffer spielen sie meistens mit 2 abschlussstarken Neunern, die die Borussia in den Griff bekommen muss. Wie bereits zuvor erwähnt, konzentrieren sich die Offensivvorträge längst nicht mehr ausschließlich auf Sosas Flanken, sondern viel häufiger werden direkte Duelle über Silas oder auch Führich gesucht. Interessant wird hierbei, inwiefern die Raumverteidigung der Mannschaft von Daniel Farke gegen den Wunsch nach direkten Duellen des VFB schlägt. Hierbei bedarf es sowohl guter Abstimmung, als auch guter Tiefenstaffelung und Absicherung, um nicht in jedem Duell „Alles“ riskieren zu müssen.
Zwar gab der VFB mit durchschnittlich 12,12 Schüssen pro Spiel die prozentual drittmeisten Schüsse der Liga ab, hatte jedoch im Vergleich bislang lediglich 31,6 % davon aufs gegnerische Tor. Dieser Wert ist tabellarisch nicht nur Platz 17 der Liga, sondern zeigt, dass es zuletzt auch an Effektivität mangelte.
Hiergegen kann die Borussia mit 46,4% die effektivste Rate an Schüssen aufs gegnerische Tor vorweisen und hoffentlich morgen diesen Wert nicht nur ausbauen, sondern daraus auch Profit schlagen.
Es bleibt zu hoffen, dass wir in die letzte Woche vor der anstehenden Winterpause mit einem Erfolgserlebnis starten und Stuttgart mit unserem Spiel schlagen.